Nach 60 Jahren dreifach hoch

Ein Dreifachjubiläum feierte das sportliche Aushängeschild der Stadt Hirschau und des Oberpfälzer und bayerischen Skiverbands, der Skiclub Monte Kaolino: sein 60-jähriges Bestehen, 60 Jahre Wolfgang-Droßbach-Gedächtnislauf und 25. Sandski-Europameisterschaft.

Die Liste der sportlichen Erfolge des Skiclubs ist lang. Darauf verwies Vorsitzender Thomas Heckmann bei der Jubiläumsfeier mit Stolz. Stolz ist der Verein auch darauf, dass er mit Josef Dobmeyer, Adolf Schmid, Johann Prösl, Ehren-Vorsitzendem Hans Dobmeyer, Siegfried Dotzler und Herbert Hermann sechs Gründungsmitglieder ehren durfte.

„In 60 Jahren hat der Club viel geschaffen, viele Erfolge erzielt und den Namen Hirschau bekannt gemacht. Und es ist auch unser erklärtes Ziel, dass wir das so beibehalten“, versicherte Heckmann in seiner Rede zum Jubiläum. Er dankte allen, die den Verein in den vielen Jahren unterstützt haben.

Dank für Unterstützung

„Ich weiß es zu schätzen, was es heißt, Sponsoren zu bekommen, Unterstützung der Behörden, der Stadt, der Bayerischen Staatsforsten, der Schulen und von vielen Institutionen, egal ob aus finanzieller Hinsicht oder aber auch durch Zusagen, durch Erleichterung von Auflagen und durch Unterstützung von Gerätschaften“, sagte Heckmann. Sein Dank galt auch dem ehemaligen und derzeit aktiven Vorstand, den Sportwarten Alpin und Nordisch, allen Ehrenamtlichen, Trainern, Helfern und den Aktiven.

Erfreut zeigte man sich bei der Festveranstaltung über die Teilnahme von Landrat Richard Reisinger. Er zollte dem Verein Respekt und Anerkennung. Der Monte Kaolino sei eines der größten touristischen Aushängeschilder des Landkreises. Den weißen Riesen zeige der Landkreis gerne seinen Besuchern. Reisingers abschließender Wunsch war, dass der SCMK als Premiumsverein weiterhin große sportliche Erfolge erziele.

s 2. Bürgermeister, Josef Birner, trug als Ergänzung zu den Ausführungen Heckmanns selbst recherchierte Details bei. Demnach entdeckte Hans Dobmeyer vor 60 Jahren beim Laurer-Schuster an einem Sommertag Martin Götz mit Skiern und entwickelte daraus „eine spinnerte Idee“. Gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Georg Lederer fuhr Dobmeyer nach Recherchen Birners zum Bergamt und erwirkte eine Sondergenehmigung fürs Skifahren am Berg und gründete den Skiclub Monte Kaolino.

Beides beherzigt

Dieser könne stolz auf seine vielen Top-Ergebnisse zurückblicken. „Spitzensport kommt durch Breitensport. Beim SCMK wurde beides beherzigt“, betonte Birner. Vom Schulskitag bis zur Senioren-WM habe der Club alles abgedeckt.

„Möglich war dies, weil die Gründungsmitglieder um Hans Dobmeyer immer wieder junge Menschen für den Skisport begeistern konnten“, sagte Birner. „Mit Dieter Heckmann und der Familie Heckmann unterstützte ein sportbegeisterter und großzügiger Sponsor die Jugend- und Erwachsenenarbeit.“

Werner Chwatal, Präsident des Oberpfälzer Skiverbands, kennt den Skiclub nach seinen Worten seit den Anfangsjahren, war er doch bereits als Neunjähriger mit seinem Bruder auf der Hirschauer Sandskipiste unterwegs. Wie er weiter berichtete, hatte er vor seinem ersten Besuch die Geschichte vom Sandskifahren für ein Hirschauer Stückl gehalten. „Ihr könnt stolz sein auf euren Verein, der Oberpfälzer Skiverband ist stolz auf euch“, versicherte Chwatal. Sein Rat für die Zukunft: „Halt’s z’samm, dann passt’s“. (Hintergrund)

 

Aus der Geschichte des SC Monte Kaolino

Alles hat am Fuß des Monte Kaolinos mit dem Sommerskifahren begonnen. Die Idee dazu hatte der Amberger Martin Götz. Er hatte Hans Dobmeyer mitgeteilt, dass er die Genehmigung von Wolfgang Droßbach, dem Direktor der AKW, habe, das Skifahren testen zu dürfen. Das war der Startschuss und der Beginn des SC Monte Kaolino Hirschau.

Viele fanden die Idee toll und nicht nur Einheimische, sondern auch ehemalige Nationalrennläufer, Ski-Enthusiasten aus ganz Deutschland und angrenzenden Ländern kamen nach Hirschau und machten das Skifahren auf Sand berühmt. Das war weltweit einmalig und wurde gerade in den 60er und 70er Jahren von vielen Brettlfans angenommen. Nach erfolgreicher Gründung am 31. August 1956 im Café Bavaria wurde Hans Dobmeyer zum Vorsitzenden gewählt, zum anderen der Name Monte Kaolino von seinem Bruder Josef ins Leben gerufen.

Zunächst wurde der Wolfgang-Droßbach-Gedächtnisstorlauf organisiert, dann kam vor 39 Jahren erstmals das Johannisfeuer auf dem Monte- Gipfel hinzu. Zum alpinen Skisport im Sommer kam auf Initiative von Dieter Heckmann 1958 der nordische hinzu. Sprungschanzen in den 60er Jahren am Monte, dann am Kalvarienberg, diverse Nachtstrecken in Hirschau und am Rotbühlsender sowie Kunstlanglaufstrecken im Wald bei der Waldmühle und am ehemaligen TuS-Fußballplatz sowie ein Biathlon-Schießplatz auf der Nordseite des Monte führten zur Forcierung des nordischen Bereichs. Der Verein stellte nicht nur Gau-, Bayerische und Deutsche Meister, sondern auch Junioren-Weltmeister, sogar Silbermedaillengewinner bei Olympischen Spielen und Sieger bei den Masters-Weltmeisterschaften.

Der SCMK ist dank Anschaffung von Schneekanonen und der stetigen Erweiterung seiner Nachtstrecke heute im Langlaufbereich die Nummer drei unter 450 Vereinen gemäß der neuesten Rangliste des Deutschen Skiverbandes. Es ist wahrscheinlich relativ selten, dass ein Verein im Laufe seiner 60 Jahre nur zwei Vorsitzende hat. Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender Hans Dobmeyer war für die Geschicke des Clubs in den ersten 33 Jahren verantwortlich. 1989 übernahm Thomas Heckmann das Amt. Der SCMK ist deutschlandweit bekannt.

Nicht nur wegen der sportlichen Winter- und Sommeraktivitäten, sondern auch weil der Club am Fuße des Monte Kaolinos investiert hat: Mit Rodelbahn und Adventure Golfanlage sowie der Übernahme des Hochseilgartens und dem Ausbau des Skilifts ist ein Unternehmen geschaffen worden. Immerhin beschäftigt der Club in der Hochsaison bis zu 40 Mitarbeiter. (usc)

 

Aus für die Sandski-EM?

In seiner Rede zum 60. Gründungsjubiläum des SCMK äußerte Vorsitzender Thomas Heckmann Zweifel, ob Wolfgang-Droßbach-Gedächtnislauf und Sandski-Europameisterschaft am Leben erhalten werden können: „So wie es aussieht, werden die beiden Veranstaltungen heuer letztmals organisiert worden sein, denn es macht einfach keinen Sinn mehr, trotz enormen Aufwandes, den nur wenige hier mitbekommen, eine solche Veranstaltung künstlich am Leben zu erhalten, wenn man maximal 35 Teilnehmer aktivieren kann. Schade, aber so ist der Lauf der Zeit“, sagte Heckmann.

Wunschzettel an die Stadt

Thomas Heckmann nahm die Jubiläumsfeier zum Anlass, die Verantwortlichen der Stadt um mehr Engagement für ein am Sportpark geplantes Projekt zu bitten, nämlich die Erweiterung der Roller-/Inlinerstrecke. Heckmann: „Die Voraussetzungen hierfür sind ideal, die Bezuschussung durch das Wirtschaftsministerium hört sich erfreulich an. Leider bremst die Regierung der Oberpfalz noch die Förderquote. Hier wäre es wünschenswert, wenn die Stadt ihre Beziehungen spielen lassen könnte, um zu einer höheren Bezuschussung zu gelangen, damit wir das Vorhaben gemeinsam mit der Stadt umsetzen können.“ Ein solches Projekt wäre nicht nur für den Skiclub, sondern auch für die Allgemeinheit und vor allem für den Tourismus interessant. Man könnte ein Sommerbiathlonzentrum mit dem derzeitigen Schießstand kombinieren, man hätte ideale Voraussetzungen in der Infrastruktur mit dem Sportpark und eine tolle Verbindung zwischen Sportpark und dem Monte-Park, so Heckmanns Überlegungen. Das Alles sollten die Verantwortlichen und Mitglieder des Stadtrates bedenken und nicht gleich mit Argumenten kommen, die lauten, „es kann alles gemacht werden, aber es darf die Stadt nichts kosten“.

Quelle: https://www.onetz.de/hirschau/sport/skiclub-monte-kaolino-feiert-jubilaeim-nach-60-jahren-dreifach-hoch-d1686219.html

© 2024 SC Monte Kaolino Hirschau e.V.



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